Jeden 1. Sonntag im Monat:  11 − 17 Uhr

Freiwilliges Ökologisches Jahr

Mach doch mal ein FÖJ!

Das Mittelalterliche Dorf Steinrode ist eine von über 200 Einsatzstellen in Niedersachsen.

Nach dem Lern-Stress zum Abi einfach mal raus: Das war einer der Beweggründe für Wiebke Bremers, sich um ein FÖJ zu bewerben, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Über die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz kam Wiebke Bremers ins mittelalterliche Modelldorf Steinrode nach Hann. Münden. Ab September 2021 war sie ein Jahr lang, zusammen mit ihrem FÖJ-Kollegen Julian Wohler, in Steinrode direkt, aber auch hinter den Kulissen aktiv und von der Vielfalt der Möglichkeiten, die diese Einsatzstelle bietet, ganz begeistert.

Handwerkliches, Kreatives und der Umgang mit verschiedenen Medien wechseln sich im FÖJ in Steinrode ab mit den ganz normalen Alltagsarbeiten, die auf so einem Gelände eben anfallen. Besucher*Innen sonntags über Steinrode informieren und Basteln oder Spielen mit Kindern und Jugendlichen gehören dazu,  immer wieder können auch eigene Ideen eingebracht werden.

„Als ich kam, ging es erstmal ans Baumstämmeschälen“, erinnert sich Wiebke Bremers. Das Material für eine Reparatur der Palisade war angeliefert worden und musste vorbereitet werden. „Am spannendsten fand ich bisher, wie wir neue Möbel gebaut haben“, sagt die 19-Jährige. Und auch die erste ganz eigenständige Reparatur eines Geländers machte ein gutes Gefühl. In Steinrode arbeitet man viel draußen. Das war für die Pfadfinderin, die sich auch auf andere FÖJ-Stellen beworben hatte, ein eindeutiger Pluspunkt. „Das ist hier ein bisschen, wie bei den Pfadfindern, nur das ganze Jahr“, sagt sie lachend. Das Pfadfinder-Stockspiel hat sie auch gleich in den Spiele-Parcours Steinrodes integriert. Aber nicht alle Aufgaben sind draußen oder „mittelalterlich“. Die beiden FÖJler bestücken den Steinrode-Instagram-Account, Wiebke hat das Rückblicks-Video 2021 für den Steinrode-YouTube-Kanal geschnitten und auch an der Überarbeitung dieser Webseite waren beide beteiligt.

Üblicherweise widmet sich jede/r FÖJler*In während des Jahres im Mittelalterdorf auch einem eigenen Projekt. Während Julian Wohler sich „Herstellen einer Lederrüstung“ als Thema gewählt hat, ist es bei Wiebke mittelalterliche Musik. Sie baute eine Talharpa, eigentlich ein Instrument der Wikinger, das im Mittelalter und bis heute in Schweden beheimatet war und ist. Damit die Ergebnisse der Projektarbeit auch in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einfließen können, hat die FÖJlerin ausprobiert, wie man mit einfachen Mitteln Instrumente mit Kindern bauen kann: „Die meisten Bastelvorschläge, die ich gefunden habe, beinhalteten viel Plastik. Das passt nicht hierher. So bin ich auf „Möhrenflöten“ gekommen.“ „Musik aus dem Garten“ heißt nun das Projekt, bei dem das Gemüse zu pfeifen beginnt. Und nach dem Pfeifen kann man seine Flöte einfach aufessen. Das Projekt wurde von Rock for Tolerance mit einer Spende unterstützt, die uns in die Lage versetzte, Werkzeug und Schutzhandschuhe für Kinder zu kaufen. Vielen Dank!

Weitere Möglichkeiten für unsere FÖJler bietet die Kooperation mit dem Waldpädagogikzentrum Göttingen, Haus Steinberg. Dort nutzte beispielsweise Julian Wohler die Gelegenheit, an einer Jagd teilnehmen zukönnen.

Die FÖJler*Innen nehmen darüber hinaus an einer Reihe von Seminaren und Workshops an der Alfred Toepfer Akademie teil. „Da lernt man FÖJler aus ganz Niedersachsen kennen und kann sich untereinander austauschen“, erzählt Wiebke Bremers. Die unterschiedlichsten Themen aus Natur- und Umweltschutz werden dort bearbeitet. So standen Bodenschätze und Bodenbeschaffenheit, Meeresverschmutzung, Fracking, Fleischkonsum, nachhaltige Landwirtschaft, Nachhaltigkeit im Alltag aber auch Kunst in der Umwelt im laufenden FÖJ schon auf dem Programm.

Hintergrund

Die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz ist Träger des FÖJ in Niedersachsen und verwaltet die Plätze - von den ostfriesischen Inseln bis zum Harz, von der Göhrde bis ins Emsland. Wer sich bewerben möchte, schaut am besten auf der Webseite der Akademie nach: www.nna.niedersachsen.de